Im mehr als zwei Jahrhunderte umspannenden Schaffen der Familie Jehmlich spiegeln sich mehrere Epochen mitteldeutscher Orgelbaugeschichte, zu deren Profilierung die Mitglieder dieser Familie gewichtige Beiträge leisteten und noch heute leisten. Der „rote Faden“ in diesem qualitativ wie quantitativ imponierenden Werk ist die generationsübergreifende Tendenz zu Vermittlung und Synthese. Dem entsprachen in der „romantischen“ Phase das Festhalten an „klassischen“ Prinzipien des Klangaufbaus (u.a. plenumfähige Nebenmanuale in mittleren und größeren Instrumenten) und in der Ära des Neobarock die Zurückhaltung gegenüber zeittypischen Extremen zugunsten eines ausgewogenen Gestaltungskonzeptes. Kennzeichen der Jehmlich-Orgeln ist bis in die Gegenwart das Bewahren charakteristischer Klangelemente der sächsischen Silbermann-Schule.
Am Beispiel charakteristischer Neubauten wird in diesem Buch die stilistische Entwicklung im Laufe der bisherigen sechs Generationen des Jehmlich-Orgelbaus im Rahmen verbindender Bauprinzipien verdeutlicht. Dabei ist grundsätzlich der ursprüngliche Zustand dargestellt. Abbildungen und Dispositionen zahlreicher der behandelten Orgeln veranschaulichen die Darlegungen. So bietet sich dem Leser das facettenreiche Bild eines über 200-jährigen Orgelbauschaffens, bestimmt vom Potential eines generationsübergreifenden Erfahrungsschatzes, der Achtung gegenüber historischen Überlieferungen sowie kreativer Innovationsbereitschaft bei der Lösung aktueller Aufgaben.
Der Autor Frank-Harald Greß geht einer regen Forschungs- und Publikationstätigkeit vor allem auf dem Gebiet der Orgelbaugeschichte nach. Zudem wirkte er maßgeblich bei der Planung zahlreicher Orgelneubauten und -restaurierungen mit.
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